menschengemachter Treibhauseffekt:

In der Klimadebatte dreht sich alles um die Reduzierung von CO₂. Doch fast unbemerkt steigen die Werte des klimaschädlichen Methan rasant an.

Wer oder was sind nun die weltweit größten Verursacher von Treibhausgasen?

Eine Auflistung mit genauen Daten ist schwierig, weil je nach Interessenslage unterschiedlich gerechnet wird. Dazu zwei Beispiele:

Ist IT "Informationstechnik) wirklich klimaschädlicher als die Luftfahrt?

Seit Jahren kursieren Aussagen, denen zufolge IT dem Klima ähnlich stark schaden wie der Flugverkehr. Die IT verursachte 2015 laut einer Studie von Ericsson und Telia rund 730 Millionen CO₂. Zivile Passagierflüge produzierten 2018 laut der internationalen Energieagentur etwa 740 Millionen Tonnen  CO₂. Doch der Vergleich hinkt. Denn die Luftfahrt-Zahl bezieht sich lediglich auf die direkten CO₂-Emmissionen durch die Verbrennung des Treibstoffes. Außen vor bleiben weitere klimaschädliche Folgen des Fliegens wie Stickoxide, Kondenstreifen und Veränderungen der Bewölkung. Diese treiben den Klimawandel laut Umweltbundesamt mindestens doppelt so stark an wie das CO₂ aus dem Sprit allein.

Ähnlich ein Vergleich zu Video-Streaming. 60% des Internet-Datenverkehrs entfällt auf Videos. Multipliziert man nun diese Datenmasse mit einem grob geschätzten Treibhauseffekt pro Exabyte, dann landet man bei Emissionenm, die denen von Spanien entsprechen. Unterschlagen wird, dass der Energiebedarf vom verwendeten Endgerät abhängt und die Emissionen wiederum vom jeweiligen Öko-Stromanteil.

Trotzdem mal ein grober Versuch die Emissionserzeuger nach Branchen und Ländern zu benennen:

Das Militär:

Die Webseite "Seemoz", lesenswertes aus Kultur und Politik für den Bodenseeraum, berichtet in  zwei Beiträgen über den Klimakiller Militär und schreibt in den aktuellen Klimadebatten kommt das Militär so gut wie nie vor.

- Die Us-Luftwaffe verbraucht ein Viertel des weltweiten Flugbenzins.

- Ein B2-Tarnkappenbomber hat bis zu 111.000 Liter Flugbenzin an Bord. Verbrauch mindestens 600/l pro 100km.

- Jeder der 60.000 "HUMVEES" der US-Armee verfeuern 60 bis 120 Liter Diesel auf 100 km.

- Ein B52-Bomber mit seinen acht Triebwerken bläst 208 Liter Flugbenzin pro Minute in die Luft.

- F4-Phantom-Jäger braucht ca. 6000l/Str, bei Überschallflug fast das Zehnfache.

Für die globalen logistischen Lieferketten produziert das US-Militär so viele Emissionen wie Schweden oder Dänemark (Quelle https://www.heise.de/tp/features/Das-Us-Mititaer-einer der groessten-Klimasuender-in der Welt-4455925.html ) Die Wissenschaftler ermittelten auf Basis dieser Daten, dass die US-Streitkräfte, wenn sie ein Nationalstaat wären, der 47. größte Emittent von Treibhausgasen in der Welt wären, wenn man nur die Emissionen aus der Kraftstoffnutzung berücksichtigen würde. Das US-Militär hat seit 2001 etwa 1,2 Milliarden Tonnen CO₂ in die Luft gepumt. Damit würde das US-Militär alleine mehr Emissionen verursachen als Portugal, Schweden oder Dänemark.

Landwirtschaft:

Man kann sagen, dass 40% der Treibhauseffekte von natürlichen Quellen kommen, hauptsächlich aus Feuchtgebieten und 60% kommen von aus Menschen verursachten Quellen und davon ist ein sehr großer Teil aus der Landwirtschaft verursacht (Zitat: Sybill Schaphoff, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung).fleischkonsum

218 Millionen Tonnen Methan pro Jahr stammen aus der Landwirtschaft. Den größten Teil haben der Reisanbau in Asien und die weltweiten Rinderherden.

31 % der Klimagas-Emissionen schreibt der Weltklimarat IPCC direkt der Landwirtschaft und veränderter Landnutzung zu. Verarbeitung, Transport, Kühlung, Erhitzung, Zubereitung und Entsorgung von Lebensmitteln hinzugerechnet, die der IPPC in anderen Sektoren verbucht, ergibt, dass über 40% aller Emissionen davon abhängen, wie wir uns ernähren und Landwirtschaft betreiben. Besonders hoch ist der Fleischkonsum in den Industriestaaten. Laut UNO lag der Pro-Kopf_Verbrauch in Deutschland 2013 bei 86 Kilo, in Afrika bei 19 Kilo und in China bei 62 Kilo. Deutschland ist Exportland auch für Fleich- und Milchprodukte, verkündet das Landwirtschaftsministerium stolz.

Informationstechnik:

Der Internetkonzern Google hat berechnet, dass die Verarbeitung einer Suchanfrage genausoviel Energie verbraucht wie das Leuchten einer 60-Watt-Glühbirne für 17 Sekunden. Dabei stromITverbsollte man sich vor Augen führen, dass Google im Jahr 2016 rund 3,3 Billionen Suchanfragen verarbeitet hat, sodass diese insgesamt rund 900 Millionen Kilowattstunden Strom verbrauchten. Das entspricht dem Stromverbrauch von 300.000 Haushalten mit zwei Personen.

Ralph Hintermann vom Berliner Borderstep Institut schätzt dass IT etwa für 2,5 bis 3 Prozent der Treibhausgase verantwortlich ist. Es ist aber davon auszugehen, dass der weltweite IT-Energiebedarf wegen stark steigender Datenmengen, höherem Rechenaufwand pro Pit und zunehmenden Anteil der 5G-Mobilfunktnetze nach 2022 stark anwächst.

 Verbrennung fossiler Brennstoffe:

Allein die Kohlestromproduktion ist für sage und schreibe ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Das zeigt deutlich, dass Klimaschutz und Kohleausstieg eng miteinander verzahnt sind.

Braunkohle ist mit einem Kohlenstoffdioxidausstoß von 1161 Gramm pro Kilowattstunde der mit Abstand klimaschädlichste Energieträger. Erdgas stößt im Vergleich nur etwa ein Drittel davon aus – 411 Gramm pro Kilowattstunde. (Aber Vorsicht: Nicht eingerechnet sind beim Erdgas Leitungslecks)

 

Nach Ländern:

klimala01Über die Hälfte der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger wird allein von den vier Staaten China, Usa, Indien und Russland verursacht. Zwischen 1990 bis 2015 sind - trotz aller Klimaschutzdebatten - die globalen CO2-Emissionen aus Kohle, Erdöl und Gas von rund 21 auf über 32 Mrd. Tonnen pro Jahr gestieben. Fast die Hälfte dieses Zuwachses wurde in China verursacht. Die Volksrepublik hat 2007 die USA als weltgrößten Klimagas-Emittenten abgelöst - zusammen sorgen diese beiden Großverschmutzer für mehr als 40 Prozent der globalen Gesamtemissionen.

Deutschland:

Die größten Klimakiller sind Braunkohlekraftwerke. Es sind Einzelanlagen mit gewaltigen Mengen an Emissionen, zum Beispiel der RWE-Meiler in Neurath in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 30 Millionen Tonnen CO2 im Jahr. Nimmt man nur die beiden nächsten Braunkohlekraftwerke dazu - Eschweiler-Weisweiler, ebenfalls in NRW, und Jänschwalde in Brandenburg – dann sind wir bei fast zehn Prozent der gesamten deutschen Emissionen.

Pro-Kopf-CO Emissionen nach Ländern:

Während China im weltweiten Vergleich nach Ländern für ca. 25 % der CO2-Emissionen verantwortlich ist, sieht das nach Pro-Kopf-CO2 ganz anders aus. Da liegt Katar mit 30 Tonnen pro Kopf und die Vereinigte Arabische Emirate mit ca 20 Tonnen pro Kopf weit vorne. Die Statistik bezieht sich auf eine Auswertung von 2017 (in Tonnen)co2nachkopf