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23 Einsatzfahrzeuge in München »in Vollbrand«

Staatsschutz ermittelt nach Anschlag auf Diensthundestaffel der Polizei

von dpa/nd

Ausgebrannte Wracks von Polizeifahrzeugen auf dem Parkplatz der Polizeiinspektion

Ausgebrannte Wracks von Polizeifahrzeugen auf dem Parkplatz der Polizeiinspektion

Foto: dpa/Berufsfeuerwehr München

München. Nach dem Brand von 23 Polizeifahrzeugen in München hat der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen. Es besteht nach Angaben der Polizei der Verdacht der Brandstiftung. Das dafür spezialisierte Kommissariat ermittelt dazu gemeinsam mit dem Staatsschutz. Die Dienstautos wurden vom Feuer komplett zerstört.

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Noch in der Nacht waren laut einer Sprecherin des Münchner Polizeipräsidiums 50 Beamt*innen im Einsatz, um das Gelände rund um den Brandort an der etwas abgelegenen Polizeiinspektion der Diensthundestaffel abzusuchen. Wie die Sprecherin sagte, waren allerdings zur Brandzeit keine Hunde in den dortigen Zwingern. Weder Menschen noch Tiere wurden verletzt. Allerdings entstand hoher Schaden, den die Polizei zunächst noch nicht bezifferte.

Wie die Feuerwehr mitteilte, war in der Nacht gegen 2.40 Uhr der erste Notruf eingegangen. Als die Feuerwehr eintraf, seien die 23 Fahrzeuge »in Vollbrand« gewesen. Durch die starke Hitze wurde auch das Dienstgebäude in Mitleidenschaft gezogen. Dort platzte die äußere Verglasung an mehreren Fenstern.

In den vergangenen Jahren hat es in und um München immer wieder verdächtige Brände gegeben, bei denen die Ermittler Brandstiftung und einen politischen Hintergrund nicht ausschlossen. Ob ein Zusammenhang besteht, war zunächst unklar. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erklärte am Samstag, der Brandanschlag trage aus seiner Sicht »terroristische Grundzüge«.

Laut der »Süddeutschen Zeitung« soll es in München seit 2019 insgesamt 40 Brandanschläge gegeben haben, davon 32 allein seit 2022. Diese sollen sich vor allem gegen kritische Infrastruktur gerichtetet haben: Sieben Energieversorgungseinrichtungen, vier Kommunikationsanlagen und acht Bahnstrecken wurden angegriffen, zuletzt eine Polizeidienststelle im Stadtteil Allach. Fast alle Anschläge sollen zwischen 2 und 4 Uhr nachts verübt worden sein. Trotz intensiver Ermittlungen fehlt von den Täter*innen bislang jede Spur – nur ein einziger Fußabdruck soll im April 2024 nahe dem bayerischen Landtag gesichert worden sein. Zur Motivlage heißt es, die Polizei schließe Szenarien von »linksextremen« Gruppen bis hin zu möglichen russischen Einflüssen nicht aus.

Im Falle der aktuellen Brandstiftung vermutet der Münchener Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), dass es sich um einen politisch motivierten Anschlag aus dem linken Lager handelt. Er habe dem Polizeipräsidenten Thomas Hampel angeboten, der Polizei einige Fahrzeuge der Feuerwehr zur Überbrückung zu überlassen. dpa/nd