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Fair Trade

savearth
Kategorie
Terminkalender Oberland
Dates
2019-05-30 19:00
Veranstaltungsort
Dießen (Blaues Haus) Prinz-Ludwigstr. 23
E-Mail
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Fair Trade

Wird die Welt besser, wenn möglichst viele Menschen "fair" einkaufen?

Fairer Handel verspricht, die Welt durch Konsum sozial gerechter zu machen - durch fair gehandelten Kaffee, Schokolade, Obst oder Gemüse. Dabei geraten im Rausch zweistellige Wachstumsraten in dieser Branche die politischen und ökonoischen Grundlagen aus dem Blick. Aber kann man eine bessee Welt wirklich kaufen und kann es einen fairen Kapitalismus geben, wie der Faire Handel unterstellt?

Über diese Frage spricht und diskutiert Roland Röder, Geschäftsführer der Aktion 3. Welt Saar e.V. am Donnerstag, 30. Mai, auf einer Veranstaltung der Mittwochsdikso im Hauscafe (Blaues Haus), Prinz-Ludwig-Straße 23, in Dießen. Einlass ist ab 19 Uhr, Beginn um 19:30 Uhr.

in Kooperation mit: der Rosa Luxemburg Stiftung Bayern   KURT EISNER VEREIN

bauerKonsument*innen in reichen Ländern bezahlen mehr für Produkte aus dem globalen Süden, damit Produzent*innen dort etwas mehr verdienen und Geld für Ausbildung und Gesundheit sowei Rücklagen für die Betriebe bleiben. Der Zwischenhandel wir weitgehend ausgeschaltet, die Importeure kaufen direkt vor Ort ein. Langfristige Lieferverträge sollen stabile Preise und damit Planungssicherheit bieten. Das ist die Grundidee von Fair Trade.

Dafür gibt es ein internationales Siegel, das sich nach Angaben von Transfair e.V. auf die gesamte Wertschöpfungskette bezieht und auf internationalen Standards beruht, etwa der internationalen Arbeitsorganisation, der UN-Kinderrechtskonvention oder Vereinbarungen über Arbeitsschutz und Chemikalieneinsatz. Der Verein vergibt das Recht, das Siegel für ihre Produkte zu nutzen, an Importeure, Verarbeitungsbetriebe und Händler, die die Standards erfüllen. Angeblich profitieren 1,66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Beschäftige auf Plantagen in 75 Anbauländern derzeit von Fair Trade.

Die Idee kam in den 1970er-Jahren auf, seit etwa zehn Jahren boomt Fair Trade. Die Produktpalette wird stetig erweitert, inzwischen gibt es Kleidung, Fußbälle und Handys. Über konkrete Hilfe hinaus ist mit Fair Trade die Hoffnung verbunden, die Marktwirtschaft gerechter, humaner und umweltfreundlicher zu machen. Der Unterschied besteht darin, dass Fair Trade ein Kundensegment erschließt, das bereit und in der Lage ist,  einen Aufpreis zu bezahlen. Darum kann Fair Trade nur eine Nische in der kapitalistischen Ökonomie besetzen und deren Gesetze nicht aufheben.

Selbst das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt, das den Fairer Handeln fördert, äußerte selbstkritisch: "Es ist offensichtlich schwer auszuhalten, dass dem Erkennen und Verstehen von (...) Fehlentwicklungen in den meisten Fällen nicht sofort ein leicht gehbarer Lösungsschritt folgen muss (...) Man wird sich die Welt nicht gut kaufen können".

Inzwischen ist Fair Trade längst ein Imagefaktor. Gewerkschaftsfeindliche Unternehmen wie Lidl und Starbucks haben die Vorteile von "Green- und Fairwashing" gecheckt und führen ein paar Fair-Trade-Produkte in ihrem Sortiment. Dafür werden sie gefeiert und ausgezeichnet, etwa von Transfair e.V.

Die Aktion 3. Welt Saar e.V. und das Ökumenische Netz Rhein-Mosel-Saar haben eine Flugschrift veröffentlicht, die Erfolge und Grenzen des Fairen Handels aufzeigt. Die Autor*innen kommen aus der Praxis, teilen aber nicht die dortige (Wachstums-) Euphorie. Der Referent Roland Röder war Redaktionsmitglied der Flugschrift und ist Geschäftsführer der Aktion 3. Welt Saar e.V., einer allgemeinpolitischen Organisation, die bundesweit zu Themen wie Ökonomie, Landwirtschaft, Asyl, Migration, Islamismus und Antisemitismus arbeitet.

Hintergrundinformationen: Flugschrift "Faier Handel - ist eine Welt käuflich?" http://tinyurl.com/j269n9y

 

 

 
 

Liste der Daten (auf der Veranstaltungs-Details Seite)

  • 2019-05-30 19:00

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